Reparatur eines Mini Helikopters (Motor Tausch)

Für kleines Geld sind kleine fernsteuerbare Hubschrauber erhältlich. Leider halten die Motoren nicht ewig. Bei meinem Modell war eines Tages einer der drei Motoren defekt.

Symptom: Der zugehörige Rotor dreht sich nicht mehr.

Es gibt drei Motoren:

  • Zwei für den Hauptpropeller, der aus zwei gegenläufigen Rotoren besteht
  • Einer für die Richtungssteuerung am Heck

Bei meinem Modell war der für den unteren Rotor (das ist der vordere Motor) defekt.

Benötigtes Werkzeug:

  • feiner Lötkolben mit schnaler Spitze, so maximal 30 Watt
  • Ohmmeter
  • Feiner Kreuzschlitzschraubenzieher, Größe PH0-3
  • Wenn möglich Lupe oder aber gute Augen
  • Kombizange

Ungeübte Löter und Kinder schaffen den Motoraustausch möglicherweise nicht, es müssen sehr feine Drähte ab- und angelötet werden.

Fehlerfeststellung: Ich habe zur Fehlerfeststellung die Motorkontakte abgelötet und an den Enden den Widerstand gemessen (mittels Ohmmeter). Der Widerstand war nicht messbar -> Motor defekt. Beim nachgekauften Ersatzmotor war der Widerstand 1.2 Ohm.

Achtung, es gibt Motoren für den oberen und den unteren Rotor (die Achslängen sind unterschiedlich). Der hintere Motor weicht bei meinem Modell von den Maßen der vorderen ab, er ist sicher schwächer.

Ersatzbeschaffung: Nach Messen des Motors (7mm Durchmesser, 16.5mm Länge ohne Achse, Achse 5.5mm Länge) bestellte ich auf gut Glück einen mit denselben Abmessungen bei ebay für etwa 5 Euro incl. Versand. Ob die Spannung passt, wusste ich beim Bestellen nicht. Da die Hubschrauber alle aus China kommen und man dort auch nicht übermäßig individuell fertigt, dachte ich die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der Motor für zahllose Modelle passt.

So war es dann auch, der Motor funktionierte nach Einbau mindestens so gut wie der Originalmotor.

Austausch: Im folgenden ein paar Bilder zum Austausch. Man benötigt für die feinen Schrauben unbedingt einen passenden kleinen Schraubenzieher. Die Farben der Leitungen und deren Anlötpunkte hält man fest, bevor man sie ablötet (Foto oder Skizze). Beim Löten wegen der sehr engen Platzverhältnisse darauf achten, dass die anderen Kabel nicht angeschmort werden. Ein dicker Lötkolben ist für die Lötung ungeeignet.

Der Motor ist -bei meinem Modell- von oben eingesteckt und wird mit zwei Metalllaschen festgehalten. Diese Laschen mit der Zange vorsichtig wegbiegen. Dann lässt sich der Motor nach oben herausziehen. Das Ritzel mit den Fingern vom alten Motor abziehen, ohne Gewalt, es geht erstaunlich leicht ab, und einfach auf den neuen Motor aufstecken. Den neuen Motor von oben einführen, darauf achten, dass das Ritzel auf der Motorachse so positioniert ist, dass es gut in das andere Zahnrad eingreift. Danach die Metalllaschen zurück drücken, so dass der Motor fixiert ist. Dann die Kontakte des Motors anlöten. Auf Polung achten!

Danach alles noch lose wieder zusammenschrauben und - Testflug :-)

Alle externen Teile sind vorne an der Platine angelötet: Akku, drei Motoren, 2x Leds. Im Bild oben mittig die silberne Motor-Röhre

Skizze der Platine mit den Lötpunkten für die externen Teile (Batterie, Motoren, Leds). Der nicht eingezeichnete Leiter des hinteren Motors geht an “M-”.

 

Der zerlegte Motor

 

Im inneren des Motors der Stator ein kleiner aber starker Magnet.

 

Der Rotor mit Spule und Stromaufnehmer (5 Einzelkontakte)

 

Die “Bürsten” zur Stromübertragung auf den Stromaufnehmer. Man kann erkennen, dass eine der beider Bürsten (die linke) nur noch ganz kurz ist, vermutlich abgebrochen oder durchgeglüht.

Am alten Motor konnte beim Zerlegen festgestellt werden, dass eine der beiden Bürsten defekt war.