SDR - Software Defined Radio
SDR - Software Defined Radio
Vor einigen Jahren hatte ich einen USB-Stick erworben, der Software Defined Radio (SDR) ermöglicht. (click to view larger version)
Dieser Stick mit dem schönen Namen Nooelec NESDR SMArt v4 ist ein winziges technisches Wunderwerk. Er erlaubt den Empfang von Radio-/Funksignalen im Bereich 25-1700Mhz. Das ist schon eine ganz beachtliche Hausnummer. Der Preis von rund 45 Euro ist da fast lächerlich. Man bedenke, der komplette Bereich normaler Radiogeräte (LW, MW, KW, UKW) ist damit abgedeckt, darüber hinaus praktisch alle wichtigen Amateurfunkbänder und zahlreiche andere Bänder, die genutzt werden von Flugfunk, DECT-Telefonen, terrestrischen Fernsehen und vieles mehr.
Allerdings habe ich die Qualitäten dieses technischen Wunderwerks im Anschaffungsjahr irgendwie nicht würdigen können. Mit der vom Vendor mitgelieferten Stabantenne von ein paar cm Länge habe ich mich ein bischen umgehört gehört, dabei festgestellt, dass Stick und das verwendete Tablet sehr warm wurden, die Ton-Qualität der empfangenen Signale -mit der mitgelieferten Antenne- nicht soooo toll waren. Der Stick landete in irgend einer Kiste und ward fast vergessen.
2021 habe ich den Stick nochmal hervorgeholt, die Gründe dafür liegen im Dunkeln. Ich habe etwas ernsthafter versucht, Amateurfunkbänder abzuhören und ein bisschen Knowhow aufgebaut, wie mitten in einer Großstadt überhaupt noch schwache Funksignale -von außerhalb dieser Großstadt - empfangen kann.
Großstadt bedeutet, um einen herum sind hunderte oder tausende störende Funksignale. Von WLAN-Netzen, Bluetooth-Netzen (Handys, Geräte aller Art wie Bluetooth-Zahnbürsten, Bluetooth-Lautsprecher), ZigBee-Leuchtmittel/Glühbirnen, Netze irgendwelcher Babyphones, Wireless Headsets, Airpods, Drucker, TV-Boxen, Thermometer. Der andauernde Strom von Elektro-Schrott aus China hat uns dies beschert.
Einfache Drahtantennen oder Stabantennen werden von all diesen Signalen komplett zugestopft. Ein Empfang schwächerer Signale ist unmöglich geworden. Mit neueren Antennen-Konzepten kann man aber sich aus dieser Situation doch retten.
Den vor sich hin vegetierenden Stick habe ich 2021 erweitert um einen Kurzwellenkonverter Ham It Up Plus, ebenfalls von Nooelec. Dieser erweitert den Empfangsbereich um die Frequenzen 300Hz .. 65Mhz. Allerdings wird dann auch ein bisschen Bastelei mit unterschiedlichen Antennen notwendig.
(click to view larger version)Ham It Up Plus, IF Output connector, On/Off-Switch (“Passthrough”). There is also a Noise Out connector, providing a noise signal. I do not use that up to now.
(click to view larger version)RF In Connector, LEDs for Low Voltage, USB Power and Upconvert funtion.
(click to view larger version)Hier sieht man nur den USB Anschluss für die Stromversorgung.
Alles zusammengefügt sieht dann so aus:
(click to view larger version)Im Bild sieht man den USB-Stick vorne mittig, den Ham It Up Converter mittig, darüber den AUTEK Antennenumschalter. Links mit grüner LED die Remote Stromversorgung für die Antenne, ganz links eine USB Powerstation, die Ham It Up Converter und Antenne mit Strom versorgt. Mit dem Schalter, den man unten rechts erkennen kann, kann ich meine beiden Antennen umschalten.
Die beim USB-Stick mitgelieferte (leider minderwertige) Stab-Antenne verwende ich für Frequenzen oberhalb HF/KW. Eine 100Khz .. 30 Mhz Active Loop Antenne TXYFYP MLA 30 sorgt für ordentlichen Empfang unterhalb von 30 Mhz.
Die “Magnetic Loop Antenne” hat durch ihre spezielle Bauform die wunderbare Eigenschaft, dass sie Störsignale unterdrückt. Somit sind lokale Störsender jeder Art deutlich geschwächt, und der Empfang weiter entfernter Signale wird wieder möglich, auch in der Großstadt.
(click to view larger version)Die Antenne besteht aus der Loop (Drahtschleife) und dem Antennenverstärker. Die Antenne habe ich mobil gehalten, sie ist an einem Holzstab montiert, den ich in eine Vorhangstange einhängen kann. Selbst 1 Meter Positionsverschiebung bringt oft sehr unterschiedliche Empfangsergebnisse.
(click to view larger version)Der Antennenverstärker aus der Nähe.
Als Antennenumschalter nehme ich einen hochwertigen gebrauchten Autek 18-D-DIP, der zwischen 8 Antennen umschalten könnte, auch wenn ich nur zwei habe.
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Software
Den Stick habe ich, wie immer, unter Linux verwendet. Linux bindet den Stick beim Einstecken ein, ohne dass man irgendwas besonderes tun müsste.
Die Software die ich verwendet habe, um den Stick zu nutzen ist Gqrx SDR. Diese baut auf GNU Radio auf.