Bastelecke: Wägezellen
Wägezellen sind Kraftsensoren, mit denen z.B. elektrische Waagen aufgebaut werden.
Mit dem Typ “Doppelbiegebalkenfederkörper” habe ich experimentiert.
Wägezellen eines Typs werden für unterschiedliche Nennlasten (z.B. 5, 10, 50, 90 KG) gefertigt.
Einsatzgebiete sind Messsysteme wie Dosierwaagen, Plattformwaagen, Abfüllwaagen.
Meine Wägezellen
Modell 1015
Hersteller unbekannt. Dieses Zellenmodell ist eines der ersten industriell gefertigten Modelle überhaupt. Laut http://www.soemer.de/waegezellen/waegezelle-1015.html sind bisher mehr als 10 Millionen dieser Zellen gefertigt worden. Nennlasten im Bereich von 3-90 KG werden angeboten. Mein Modell hat eine Nennlast von 5 KG.
Wägezelle von außen
Links Befestigungsbohrungen für eine Wiegeplattform
Im Innern: Hier ist der Dehnungsmeßstreifen zusammen mit den drei Präzisionswiderständen angebracht, alles in roter Paste geschützt
Und von ganz nah. Widerstand Vermutlich 200 Ohm 1%.
Anschlüsse, ungetestet, aus Vergleich mit anderen Zellen abgeleitet:
Anschluß | Funktion |
---|---|
Blau | +SENSE |
Grün | +V IN |
Rot | +Signal OUT |
Schwarz | -V IN |
Gelb | -SENSE |
Weiß | -Signal OUT |
Masse |
Modell TEDEA Huntleigh 1040
Das Modell 1041 ist ein ebenfalls sehr verbreitetes Modell, erhältlich für Nennlasten 5-100KG. Mein Modell hat eine Nennlast von 5 KG.
Messprinzip
To be done. Wheatstonsche Brücke, x mv/V, R, Spannung.
Verwendung mit dem Messverstärker Penko FMD-2PC
Penko ist u.a. der Produzent zahlreicher Messverstärker. Mein älteres Modell “FMD-2PC” ist von der Bedienung her ganz ähnlich zum Modell “FMD-g”, zu dem man das Handbuch im Internet findet.
Der FMD-2PC bietet einen Eingang speziell für Wiegezellen, RS232 Schnittstelle, analoge Ausgänge und Schaltausgänge. Mittels Display und Eingabetasten kann er eingestellt und bedient werden, dies ist ebenso auch via RS232 möglich.
Die analogen Ausgänge können eine Spannung proportional zum aufliegenden Gewicht abgeben. Sie werden vom intern vorhandenen digitalen Gewichtswert via DAC versorgt.
Die Schaltausgänge können zwei bestimmte Gewichtswerte zugeordnet werden. (z.B. Minimal- und Maximalgewicht).
Über die Eingabetaster kann das Gerät eingestellt werden.
Auf dem Ausgabedisplay kann der momentane Messwert sowie während der Einstellung, der Einstellungsdialog dargestellt werden.
Via RS232 kann mittels eines einfachen Protokolls das Gerät ebenfalls bedient werden.
PMD-2PC Frontseite. 5 stellige LED-Anzeige, 8 LEDs
zum Anzeigen von Zuständen, 4 Taster zur Dateneingabe/Steuerung.
Teil der Rückseite des PMD-2PC. Unten Leiste zum
Anschluss der Wägezelle, oben Steuerausgänge, links RS232 Buchse. Buchse unten
rechts ist zum Anschluss an 230V vorgesehen.
Kalibrierung
Kalibrierung bedeutet einstellen des Messverstärkers auf die verwendete Wägezelle. Man kann bis zu 4 Kalibrierpunkte festlegen. Konkret legt man ein Gewicht auf die Zelle, z.B. 100g und stellt dann ein, welchen Wert der Verstärker dann anzeigen soll (also 100). Durch das Kalibrieren werden kleine Nichtlinearitäten der Wägezelle korrigiert. Der Messverstärker macht dies, indem er auf den gelieferten Wert der Wägezelle eine Approximationsfunktion anwendet.
Versuchsaufbau
Die Wägezelle wurde in einen Schraubstock eingespannt, eine kleine Aluplatte als Plattform für zu messende Objekte angeschraubt und die Zelle mit ihren 6 Anschlüssen zuzüglich Schirmung mit dem Messverstärker verbunden.
Nach einer Kalibrierung konnten erfolgreich diverse Gewichte zwischen 1 Gramm und 1 Kilogramm gemessen werden.
Kein Gewicht
100 Gramm
200 Gramm
1000 Gramm
50 Gramm
20 Gramm
Einbau der Wägezelle in ein Gehäuse
Nach der dritten chinesischen Küchenwaage, die bei uns das Zeitliche gesegnet hat, wollte ich so eine Schrottflunder nicht mehr haben. Warum also nicht die Wägezelle einfach in ein Gehäuse einbauen, schon ist die Waage da!
Gehäuse aus HDF Platte 10mmm gesägt und geklebt
Oben kommt die Zelle hin, unten der Meßverstärker
Und so siehts fertig aus. Update 2023:
Im Einsatz ohne Probleme seit 6 Jahren.